Persönliche Entwicklung


Persönliche Entwicklung

 

Meine Entwicklung ist beeinflusst von vielen unterschiedlichen, wunderbaren Menschen, denen ich im Laufe meines Lebens begegnen durfte. Lange Gespräche mit KollegInnen, Studium und Praxis humanistischer Psychotherapieverfahren, einige Reisen nach Asien, Yogapraxis und spirituelle Bemühungen und vor allem die Geburt meines Sohnes haben mich geprägt und immer wieder ein wenig verwandelt. Der tibetische Buddhismus berührt mich besonders tief.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen FreundInnen und KlientInnen bedanken, die mir in den vergangenen Jahren ihr Vertrauen geschenkt haben und mich in langen Gesprächen an ihren Biographien teilhaben ließen.

Meine Arbeit in der Jugendvollzugsanstalt (JVA) mit jugendlichen Straftätern, ihren Eltern und PartnerInnen, sowie ausführliches Akten- und Literaturstudium, haben mein Verständnis von „psychischem Leiden" erweitert.

„Psychisches Leid" wird nach meiner Auffassung auf dem Hintergrund komplexer, krankmachender, familiärer Prozesse (die natürlich immer im Zusammenhang der gesamtgesellschaftlichen Prozesse zu sehen sind) individuell ausagiert und kann im ungünstigsten Falle auch als unangepasstes, abweichendes oder „deliquentes Verhalten" in Erscheinung treten. Dies ist überwiegend die „scheinbare Bewältigungsstrategie" von männlichen Jugendlichen , während Mädchen und (junge) Frauen mehrheitlich selbstzerstörerische Handlungen (Essstörungen, Ritzen, Alkoholismus, Medikamentenabhängigkeit) oder Selbstaufgabe (Depression) praktizieren. Diese zunächst „eher unauffälligen Verhaltensweisen" stellen über einen langen Zeitraum die Funktionalität der Frauen sicher und stehen somit nicht im Widerspruch gesellschaftlich erwarteter Rollenklischees.

Mein Wunsch ist es, Frauen einen Raum anzubieten, in dem sie sich sicher, frei und aufgehoben fühlen. Psychische Erkrankungen von Frauen sind nach meinem Verständnis immer auch auf dem Hintergrund der gesellschaftlich definierten Rollenerwartung zu sehen, die nach wie vor doppelbödig ist und für viele Frauen eine unzumutbare Überlastung bedeutet. Von daher ist die wertschätzende therapeutischen Beziehung für mich ein unerlässliches „Handwerkszeug", damit jede Frau ihren individuellen Weg findet.

Wie Carl Rogers und Virginia Satir glaube ich, daß die Potentiale der Heilung in uns selbst liegen. Die Rolle der „Therapeutin" ist die einer empathischen, authentischen Begleiterin und kann der Klientin als „Spiegel" der eigenen Prozesse dienen.

Wir alle brauchen einen Raum, in dem wir wahrgenommen, gehört und achtsam behandelt werden. Viele Menschen, vor allem Frauen, haben in ihrer Herkunftsfamilie keine positve Spiegelung und sichere Bindung erfahren, sondern Gleichgültigkeit, Missachtung oder unterschiedliche Formen der Gewalt erlebt. Daraus resultieren Gefühle der Ohnmacht und der eigenen Wertlosigkeit. In einer Atmosphäre der Wertschätzung und Achtsamkeit können Wachstumsprozesse entstehen, die einen tief greifenden Einfluss auf das Selbstwerterleben bedingen und neue Ressourcen erschließen können.

Mögliche Veränderungen könnten sich in zunehmender Lebensfreude, größerer Zufriedenheit, oder der Fähigkeit, sich im Alltag abzugrenzen, zeigen. Wenn Frauen anfangen „Visionen" zu entwickeln, trauen sie sich irgendwann zu, neue Wege zu gehen. Im Idealfall lösen diese Frauen dann Co-abhängige Beziehungsmuster und übernehmen die Verantwortung für ihr eigenes Leben.

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, möchte ich Sie auf diesem Weg gerne ein Stück begleiten.